Eine Beendigung des endlosen Krieges gegen Drogen

SAO PAULO: Der Krieg gegen die Drogen ist ein verlorener Krieg, und 2011 ist der Zeitpunkt, sich von einem auf Bestrafung fokussierten Ansatz abzuwenden und eine neue Strategie zu verfolgen, die auf der öffentlichen Gesundheit, den Menschenrechten und dem gesunden Menschenverstand basiert. Dies war das zentrale Ergebnis der Lateinamerikanische Kommission zu Drogen und Demokratie, die ich gemeinsam mit den ehemaligen Präsidenten Mexikos und Kolumbiens, Ernesto Zedillo und César Gaviria, einberufen habe.

Wir haben uns aus einem zwingenden Grund mit diesem Problem befasst: Die mit dem Drogenhandel verknüpfte Gewalt und Korruption ist eine große Bedrohung für die Demokratie in unserer Region. Es ist dieses Gefühl der Dringlichkeit, das uns dazu gebracht hat, die bisherigen politischen Strategien auszuwerten und nach brauchbaren Alternativen zu suchen. Die Belege sind eindeutig: Der prohibitionistische Ansatz, der auf der Unterdrückung der Produktion und der Kriminalisierung des Konsums beruht, ist ganz klar gescheitert.

Nach 30 Jahren massiver Anstrengungen hat der Prohibitionismus nichts weiter erreicht, als die Anbaugebiete und Drogenkartelle von einem Land ins andere zu verlagern (der so genannte Balloneffekt). Lateinamerika bleibt der weltgrößte Exporteur von Kokain und Marijuana. Tausende junger Menschen verlieren weiter ihr Leben in Bandenkriegen. Die Drogenbarone herrschen durch Furcht, über komplette Gemeinwesen.

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