sheng141_XinhuaMao Siqian via Getty Images_hong kong Xinhua/Mao Siqian via Getty Images

Geringere Transaktionskosten für mehr Innovation

HONG KONG – Vor einem Jahrhundert wurde Wirtschaft in den damals vorherrschenden mikroökonomischen Theorien als stetiger Fluss von Kassengeschäften zwischen einzelnen Käufern und Verkäufern definiert. In der Praxis jedoch sind Marktwirtschaften – wie Wirtschaftsnobelpreisträger Ronald H. Coase in den 1930er Jahren feststellte - zu Unternehmen organisiert, in denen Menschen gemeinsam wirtschaftlichen Aktivitäten nachgehen, die von einer Geschäftsführung festgesetzten Plänen und Prioritäten folgen. Der Grund dafür besteht darin, so Coases Schlussfolgerung, dass Markttransaktionen mit Kosten verbunden sind und Unternehmen zur Minimierung dieser Kosten besser in der Lage sind als Einzelpersonen.

Wie jeder multinationale Konzern weiß, führt die Senkung der Transaktionskosten nicht nur zu höheren Gewinnen, sondern erleichtert auch größere Reinvestitionen in das Unternehmen. Viele Unternehmen - insbesondere Technologieriesen wie Apple und Huawei - leiten einen erheblichen Teil dieser Investitionen in den Bereich Forschung und Entwicklung (F&E), um noch profitablere Innovationen hervorzubringen.

Im Jahr 2022 beliefen sich Apples F&E-Ausgaben auf 26,25 Milliarden Dollar – das entspricht 7 Prozent seines Gesamtumsatzes, wovon 57 Prozent aus Auslandsmärkten stammten. Auch Huawei gab 21,95 Milliarden Dollar für Forschung und Entwicklung aus – das sind 25 Prozent seines Gesamtumsatzes, wovon 37 Prozent im Ausland generiert wurden. Der Nutzen ist enorm: Nach Angaben der Boston Consulting Group übertrifft die Eigenkapitalrendite (ROE) der 50 innovativsten Unternehmen der Welt die des Gesamtmarktes um 3,3 Prozent pro Jahr.

https://prosyn.org/5MB1s9Ide