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Wo Biden mehr wie Trump sein sollte

NEW DELHI – In seiner Antrittsrede erklärte US-Präsident Joe Biden, das Urteil über die Amerikaner hänge davon ab, wie sie die Kaskade der Krisen unserer Zeit bewältigten. Er drückte seine Zuversicht aus, dass das Land sich den Herausforderungen stellen werde, und versprach, die Vereinigten Staaten werden nicht nur durch Stärke führen, sondern ein Vorbild für andere sein.

Der Kontrast zu Präsident Donald Trumps spaltender, isolationistischer Rhetorik könnte nicht größer sein. Aber einen anderen Ton anzuschlagen ist einfacher, als Amerikas relativen Niedergang umzukehren. Um das zu erreichen, muss Biden das Land klug und zukunftsorientiert führen. Und das bedeutet nicht unbedingt, mit allem zu brechen, was Trump getan hat.

Amerikas internationales Ansehen leidet unter der lähmenden politischen Polarisierung. Parteipolitische Erwägungen haben die Verfolgung langfristiger außenpolitischer Ziele behindert oder sogar unmöglich gemacht. Die US-Politik gegenüber einem immer schwächer werdenden Russland beispielsweise ist zur Geisel der US-Innenpolitik geworden.

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