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Kommt der allmächtige Dollar ins Wanken?

NEW YORK – Dass der Dollar momentan scharf abwertet, löst Sorgen aus, er könne seine Rolle als globale Hauptreservewährung verlieren. Immerhin sind auch die Goldpreise und die Inflationserwartungen gestiegen – zusätzlich zur aggressiven geldpolitischen Lockerung der US Federal Reserve, die droht, die weltweit führende amerikanische Buchgeldwährung noch weiter zu entwerten.

Aber, um es mit Mark Twain auszudrücken, Berichte über den schnellen Abstieg des Dollar sind weit übertrieben. Die jüngste Schwäche des Greenback wird durch kurzfristigere zyklische Faktoren bestimmt. Langfristig ist die Lage komplizierter: Der Dollar hat sowohl Stärken als auch Schwächen, die seine weltweite Stellung untergraben könnten oder auch nicht.

An erster Stelle der kurzfristig negativen Faktoren steht die extrem lockere Geldpolitik der Fed. Obwohl die Vereinigten Staaten immer größere Haushaltsdefizite monetarisieren, scheint die Fed anpassungsfähiger zu agieren als die meisten anderen Zentralbanken.

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