CLAREMONT, KALIFORNIEN – Der gerade beendete Führungswechsel der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) wirft eine Frage auf: Ist es möglich, dass die ganze, kunstvoll inszenierte Zeremonie vergleichbar ist mit einer Neuanordnung der Stühle an Bord der Titanic? Wenn das Ende der Staatspartei sowohl absehbar als auch sehr wahrscheinlich ist, könnte das Einsetzen einer neuen Führung ziemlich bedeutungslos sein.
Viele Beobachter würden diese Überzeugung schockierend finden. Sie sind der Ansicht, angesichts der Tiananmen-Krise 1989 und beim Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 habe die KPC ihre Widerstandsfähigkeit hinreichend bewiesen. Warum sollten Vorhersagen über den Zusammenbruch der Partei gerade jetzt ernst genommen werden?
Auch wenn die Zukunft China völlig offen ist: Wie lang das posttotalitäre Regimes des Landes noch fortbesteht, kann mit einiger Sicherheit geschätzt werden. China mag in vielerlei Hinsicht einmalig sein, aber seine Einparteienregierung ist es keineswegs. Vielmehr leidet die politische Ordnung des Landes unter derselben selbstzerstörerischen Dynamik, die bereits unzählige autokratische Regimes unter sich begraben hat.
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Neither the invasion of Ukraine nor the deepening cold war between the West and China came out of the blue. The world has been increasingly engaged over the past half-decade, or longer, in a struggle between two diametrically opposed systems of governance: open society and closed society.
frames the war in Ukraine as the latest battle for open-society ideals – one that implicates China as well.
Shlomo Ben-Ami
highlights the lessons countries like China and Iran are drawing from Vladimir Putin’s aggression, offers advice to Ukrainian peace negotiators, and considers the wisdom of Finland and Sweden's NATO membership.
Calls for a decisive Ukrainian victory have been growing as Russia’s military incompetence continues to be exposed. But with the world teetering on the edge of recession and the developing world facing a spiral of hunger and forced migration, it would be a grave error to dismiss those calling for a negotiated peace.
urges those not directly involved in the war to help the combatants envisage the terms of a negotiated peace.
CLAREMONT, KALIFORNIEN – Der gerade beendete Führungswechsel der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) wirft eine Frage auf: Ist es möglich, dass die ganze, kunstvoll inszenierte Zeremonie vergleichbar ist mit einer Neuanordnung der Stühle an Bord der Titanic? Wenn das Ende der Staatspartei sowohl absehbar als auch sehr wahrscheinlich ist, könnte das Einsetzen einer neuen Führung ziemlich bedeutungslos sein.
Viele Beobachter würden diese Überzeugung schockierend finden. Sie sind der Ansicht, angesichts der Tiananmen-Krise 1989 und beim Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 habe die KPC ihre Widerstandsfähigkeit hinreichend bewiesen. Warum sollten Vorhersagen über den Zusammenbruch der Partei gerade jetzt ernst genommen werden?
Auch wenn die Zukunft China völlig offen ist: Wie lang das posttotalitäre Regimes des Landes noch fortbesteht, kann mit einiger Sicherheit geschätzt werden. China mag in vielerlei Hinsicht einmalig sein, aber seine Einparteienregierung ist es keineswegs. Vielmehr leidet die politische Ordnung des Landes unter derselben selbstzerstörerischen Dynamik, die bereits unzählige autokratische Regimes unter sich begraben hat.
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