Die Demokratisierung der Entwicklungshilfe

Die weltweite Anteilnahme und die damit verbundene finanzielle Hilfe für die Opfer des Tsunamis im indischen Ozean, brachten Hoffnung in eine problembelastete Welt. Angesichts dieser immensen Tragödie öffnete die arbeitende Bevölkerung auf der ganzen Welt ihre Geldbörsen und spendeten für die Katastrophenopfer. Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton bezeichnete diesen Umstand als „Demokratisierung der Entwicklungshilfe“. Der Einzelne hilft nicht nur durch seine Regierung, sondern auch durch individuelle Zuwendungen.

Während über 200.000 Menschen in der Tsunami-Katastrophe umkamen, sterben aber in Afrika jedes Monat genauso viele Kinder an Malaria. Diese Katastrophe bezeichne ich als „stillen Tsunami“. Der stille Tsunami aufgrund der Malaria in Afrika ist allerdings über weite Strecken vermeidbar und beherrschbar.

Malaria kann in großem Umfang verhindert und mit verfügbaren und kostengünstigen Methoden mit nahezu hundertprozentiger Erfolgschance behandelt werden. Doch die typischen Malariaopfer in Afrika und auch in anderen Teilen der Welt sind zu arm, um Zugang zu diesen lebensrettenden Methoden zu haben. Eine globale Anstrengung, ähnlich der nach dem Tsunami in Asien, könnte diese verheerende Situation ändern und mehr als eine Million Menschenleben pro Jahr retten.

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