Robert Skidelsky, a member of the British House of Lords and Professor Emeritus of Political Economy at Warwick University, was a non-executive director of the private Russian oil company PJSC Russneft from 2016 to 2021. The author of a three-volume biography of John Maynard Keynes, he began his political career in the Labour party, became the Conservative Party’s spokesman for Treasury affairs in the House of Lords, and was eventually forced out of the Conservative Party for his opposition to NATO’s intervention in Kosovo in 1999.
LONDON – In der Europäischen Union ist Deutschland der Anführer des Widerstands gegen jegliche Abschreibung auf Staatsschulden der in Schwierigkeiten geratenen Eurozonen-Mitglieder. Statt dessen befürwortet das Land Bailout-Einrichtungen wie die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität und den Europäischen Mechanismus zur Finanzstabilisierung, die gemeinsam bis zu 500 Milliarden Euro zur Verfügung haben. Dazu kommt noch der Internationale Währungsfonds mit weiteren 250 Milliarden.
Im Grunde handelt es sich dabei um Refinanzierungseinrichtungen. Hoch verschuldete Mitglieder der Eurozone können dort Kredite zu niedrigeren Zinsen bekommen, als sie auf dem freien Markt zahlen müssten, wenn sie sich im Gegenzug zu drastischen Sparmaßnahmen verpflichten. Kapital- und Zinszahlungen auf bestehende Schulden werden nicht angetastet. So erleiden die Gläubiger – hauptsächlich deutsche und französische Banken – keine Verluste durch ihre bestehenden Kredite, während die Schuldner Zeit gewinnen, um ihre Finanzen in Ordnung zu bringen. Dies ist zumindest die Theorie.
Bis jetzt haben sich drei Länder – Griechenland, Irland und Portugal – an diese Hilfseinrichtungen gewandt. Mitte Juli 2011 lagen die griechischen Staatsschulden bei 350 Milliarden Euro (160% des BIP). Die griechische Regierung muss momentan für ihre zehnjährigen Anleihen, die auf dem Sekundärmarkt zum halben Nennwert gehandelt werden, 25% Zinsen zahlen.
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