AMSTERDAM – Die kleinen Demokratien Westeuropas haben insgesamt betrachtet außergewöhnliches Glück. Freier und reicher als die meisten anderen Länder der Welt scheint es in Staaten wie Holland, Belgien und der Schweiz wenig zu geben, worüber man sich große Sorgen machen müsste. Das ist auch der Grund, warum man über diese Länder weniger hört als über Afghanistan oder etwa den Kosovo. Und doch waren alle drei Länder in der letzten Zeit in den Schlagzeilen – aus weniger erfreulichen Gründen.
Die erfolgreichste politische Kraft der Schweiz ist heute die Schweizer Volkspartei von Christoph Blocher. Das Propagandamaterial der Partei ist aufschlussreich. Auf einem Plakat sind drei weiße Schafe zu sehen, die ein schwarzes Schaf von der Schweizer Fahne stoßen. Und in einem Werbefilm werden Drogenabhängige und verschleierte muslimische Frauen idyllischen Bildern einer Gebirgslandschaft und effizient arbeitenden Banken gegenübergestellt - so stellt sich die Schweizer Volkspartei die Schweiz eben vor.
Die flämische nationalistische Partei Vlaams Belang ist vielleicht nicht die größte Partei Belgiens, hat aber bei Regionalwahlen durchaus gut abgeschnitten. Wie die Schweizer Volkspartei setzt auch der Vlaams Belang auf Ressentiments gegen Einwanderer – vor allem muslimische Immigranten – in die Europäische Union und natürlich gegen die französischsprachigen Wallonen, von den sich die flämischen Nationalisten am liebsten abspalten würden. Vor allem die Abneigung gegen die Wallonen stellt für das Überleben Belgiens als Staat eine ernsthafte Bedrohung dar.
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With a likely rematch between Joe Biden and Donald Trump in the 2024 US presidential election, America and the rest of the world were heading into a perilous period even before the latest conflagration in the Middle East. Turmoil in the region will cloud the broader economic outlook – and could dim Biden’s chances.
worries global economic and political developments will put Donald Trump back in the White House.
Around the world, foreign-policy strategists are grappling with new international dynamics, from the Sino-American rivalry and ongoing hot wars to the broader breakdown in multilateral global governance. However, there is much debate about whether global power and alignments are truly shifting, and in what ways.
consider whether the world will become more multipolar or “non-aligned” in the new year.
It is hard to see anything good coming from the current spasm of violence between Israel and Hamas. But this tragedy, which has forced both Israelis and Palestinians to stare into the abyss, might prove to be a turning point that will clear the path for a lasting peace.
considers how the current conflagration might pave the way for a solution to the Israeli-Palestinian conflict.
AMSTERDAM – Die kleinen Demokratien Westeuropas haben insgesamt betrachtet außergewöhnliches Glück. Freier und reicher als die meisten anderen Länder der Welt scheint es in Staaten wie Holland, Belgien und der Schweiz wenig zu geben, worüber man sich große Sorgen machen müsste. Das ist auch der Grund, warum man über diese Länder weniger hört als über Afghanistan oder etwa den Kosovo. Und doch waren alle drei Länder in der letzten Zeit in den Schlagzeilen – aus weniger erfreulichen Gründen.
Die erfolgreichste politische Kraft der Schweiz ist heute die Schweizer Volkspartei von Christoph Blocher. Das Propagandamaterial der Partei ist aufschlussreich. Auf einem Plakat sind drei weiße Schafe zu sehen, die ein schwarzes Schaf von der Schweizer Fahne stoßen. Und in einem Werbefilm werden Drogenabhängige und verschleierte muslimische Frauen idyllischen Bildern einer Gebirgslandschaft und effizient arbeitenden Banken gegenübergestellt - so stellt sich die Schweizer Volkspartei die Schweiz eben vor.
Die flämische nationalistische Partei Vlaams Belang ist vielleicht nicht die größte Partei Belgiens, hat aber bei Regionalwahlen durchaus gut abgeschnitten. Wie die Schweizer Volkspartei setzt auch der Vlaams Belang auf Ressentiments gegen Einwanderer – vor allem muslimische Immigranten – in die Europäische Union und natürlich gegen die französischsprachigen Wallonen, von den sich die flämischen Nationalisten am liebsten abspalten würden. Vor allem die Abneigung gegen die Wallonen stellt für das Überleben Belgiens als Staat eine ernsthafte Bedrohung dar.
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