5090460046f86fa80b9b7f03_m3183c.jpg Barrie Maguire

Geringerer Nutzen weiterer US-Konjunkturimpulse

MAILAND: Das Vorfeld der Wirtschaftskrise war in den Vereinigten Staaten durch eine exzessive Verschuldung der Finanzinstitute und privaten Haushalte geprägt, die eine Assetblase herbeiführte, welche letztlich in sich zusammenbrach und die Bilanzen im unterschiedlichen Maße in Mitleidenschaft zog. Das Nachspiel umfasst eine Neufestsetzung der Assetwerte, Entschuldung und Erholung der Bilanzen – was zur heutigen erhöhten Sparquote, einem erheblichen Einbruch der Binnennachfrage und einer deutlichen Zunahme der Arbeitslosigkeit geführt hat.

Die wichtigste Frage, vor denen die USA derzeit stehen, ist daher, ob anhaltende fiskal- und geldpolitische Konjunkturimpulse, so wie manche glauben, dazu beitragen können, die Wirtschaft wieder in Ordnung zu bringen. Es stimmt, auf dem Höhepunkt der Krise trugen die gemeinsamen Effekte der fiskalpolitischen Konjunkturimpulse und der massiven Lockerung der Geldpolitik enorm dazu bei, einen völligen Stillstand bei der Kreditvergabe zu verhindern und die Abwärtsspirale bei den Assetpreisen und der realwirtschaftlichen Aktivität zu begrenzen. Aber diese Phase ist vorbei.

Der Grund dafür ist einfach: Die Vorkrisenzeit des Konsums von Kapitalerträgen, die sich zumindest teilweise als kurzlebig erwiesen, führte nach der Krise zwangsläufig zu einer Phase eingeschränkter Ausgaben, verringerter Nachfrage und höherer Arbeitslosigkeit. Eine antizyklische Politik kann diese negativen Auswirkungen abschwächen, doch sie kann jenseits ziemlich klarer Grenzen weder die Schäden ungeschehen machen noch die Erholung beschleunigen.

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