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Diese Inflation ist nachfragebedingt und anhaltend

CAMBRIDGE – In Kommentaren über die Wirtschaftsleistung in fortgeschrittenen Volkswirtschaften seit dem Ausbruch von Covid-19 werden meist zwei Argumente vorgebracht, von denen allerdings nur eines zutreffen kann. Das erste lautet, dass die Prognosen übertroffen wurden und sich die Wirtschaft überraschend schnell erholte, wobei sich dieser Aufschwung deutlich von den Folgen früherer Rezessionen unterscheidet.

Das zweite Argument besteht darin, dass die Inflation ihren jüngsten Höchststand aufgrund unerwarteter Entwicklungen auf der Angebotsseite erreicht hat, darunter Lieferketten-Probleme wie die Halbleiterknappheit, eine unerwartet dauerhafte Verlagerung vom Dienstleistungs- zum Warenkonsum, eine verzögerte Rückkehr der Menschen ins Erwerbsleben und der Fortbestand des Virus.

Das erste Argument trifft wohl eher zu als das zweite. Das starke reale (inflationsbereinigte) BIP-Wachstum deutet darauf hin, dass die Wirtschaftstätigkeit durch Angebotsprobleme nicht wesentlich beeinträchtigt ist und dass die jüngste Inflation hauptsächlich nachfragebedingt ist. Darüber hinaus besteht Grund zur Annahme, dass die Nachfrage sehr stark bleiben und die Inflation somit anhalten wird.

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