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Die hohen Kosten eines Finanzzentrums

LONDON – Während die Brexit-Verhandlungen Großbritanniens weiterholpern, nutzen andere europäische Länder die Zeit der Ungewissheit hinsichtlich der künftigen Finanzmarkt-Regulierung, um Firmen und Aktivitäten aus London in konkurrierende Finanzzentren zu locken. Die Franzosen unterstützen Paris besonders aktiv, aber Frankfurt liegt, trotz halbherziger Unterstützung der Regierung in Berlin, nicht weit zurück. Und auch andere Städte wie Luxemburg, Dublin und Amsterdam haben ihre roten Teppiche ausgerollt. So beliebt waren Banker schon seit einem Jahrzehnt oder noch länger nicht.  

Aber sollten andere Städte London nachahmen und zu einem globalen Finanzzentrum werden wollen? Ist man sich in diesen Städten bewusst, was gut für sie und ihre jeweiligen Volkswirtschaften ist?

Die weltweite Finanzkrise des Jahres 2008 hat zu einem Umdenken hinsichtlich der diesbezüglichen Vor- und Nachteile geführt. Definitiv von Vorteil ist ein bedeutendes Finanzzentrum im eigenen Land für Porsche-Händler, angesagte Champagner-Bars und Nachtclubs. Von mancher Seite wird allerdings argumentiert, dass die Nachteile im Hinblick auf die Auswirkungen auf die übrige Wirtschaft zu schwerwiegend sind, um sie außer Acht zu lassen.

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