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Warum die Politik die Libra fürchten sollte

MUMBAI – Facebooks neue globale digitale Währung, die Libra, die das Unternehmen schon 2020 herausbringen will, könnte die Welt revolutionieren. Niemand jedoch – und das schließt die Gründer dieses ehrgeizigen wirtschaftstechnischen Projekts ein – kann die Auswirkungen der neuen Währung vollständig vorhersehen. Und die geldpolitischen Entscheidungsträger besonders sollten sich Sorgen machen, weil sie es in einer von der Libra geprägten Welt deutlich schwieriger finden dürften, Arbeitslosigkeit und Inflation zu steuern.

Im ersten Quartal 2019 hatte Facebook 2,38 Milliarden aktive Nutzer pro Monat. Wenn auch nur ein Bruchteil von diesen beginnt, für Finanzgeschäfte, den Kauf und Verkauf von Produkten und die Überweisung von Geld die Libra zu verwenden, dürfte die neue Währung rasch breite Akzeptanz gewinnen. Die Libra Association, eine nicht gewinnorientiert arbeitende Gruppe mit Sitz in Genf, die die digitale Währung betreiben wird, zählt Unternehmen wie Uber, eBay, Lyft, Mastercard und PayPal zu ihren Gründungsmitgliedern. Die Libra könnte daher eine dominante globale Währung werden – aber eine, die von einem Unternehmen betrieben wird und nicht von einer Notenbank.

Obwohl die Libra auf derselben Blockchain-Technologie beruht wie andere Kryptowährungen, dürfte sie deutlich effizienter sein. Laut Facebook soll das Libra-System 1000 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten können, benutzerfreundlich sein und praktisch keine Transaktionskosten aufweisen.

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