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Central Banks’ Taper Dilemma

DUBLIN – Auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie im Jahr 2020 hat die unkonventionelle Politik der Zentralbanken zweifellos die Finanzmärkte gerettet. Durch diese Maßnahmen sind die Zentralbanken nun aber untrennbar mit den Kreditmärkten verbunden, und Marktteilnehmer sind abhängiger denn je von ihrer Unterstützung.

Aus der Perspektive der Kreditmärkte stellt dies sowohl für die Zentralbanken als auch für die Investoren eine Zwickmühle dar. Wie können die Zentralbanken weiterhin die wirtschaftliche Erholung unterstützen und gleichzeitig eine Ausstiegsstrategie entwickeln, die die Marktstabilität nicht untergräbt? Und wie werden Investoren reagieren, die Stabilität schätzen, aber auch höhere Renditen erzielen wollen, sofern und sobald sich die Geldpolitik aus der unmittelbaren Unterstützung der Märkte zurückzieht?

Angesichts der über weite Strecken des vergangenen Jahrzehnts niedrigen Zinssätze war von Beginn der Covid-19-Krise an klar, dass die Zentralbanken mit konventionellen geldpolitischen Instrumenten wenig Handlungsspielraum haben würden. Sie würden sich noch stärker auf unkonventionelle Maßnahmen verlassen müssen, unter anderem die Initiierung oder Verlängerung von Programmen zum Ankauf von Unternehmensanleihen. Im Fall der US-Notenbank Federal Reserve fiel die Ankündigung dieser Maßnahmen im Jahr 2020 mit dem Höchststand der Spreads von Investment-Grade-Unternehmensanleihen zusammen.

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