Nachdem im letzten Dezember eine schwere Gasexplosion im Südwesten Chinas 243 Tote forderte, kündigten der chinesische Staatsrat und der Nationale Volkskongress neue Regeln für Sicherheitsstandards am Arbeitsplatz an. Die Reaktion der Behörden folgt einem bereits vertrauten Muster: Medienwirksame Ankündigungen unmittelbar nach einem katastrophalen Arbeitsunfall übertünchen die Tatsache, dass grundlegende Sicherheitsstandards in der Arbeitswelt der Volksrepublik schwer vernachlässigt werden. Doch wenn man westliche Erfahrungen als Maßstab nimmt, werden solche Ad-Hoc-Reaktionen auf eine hohe Rate von Arbeitsunfällen die Risiken für die chinesischen Beschäftigten nicht verringern. Nur die Bildung grundlegender gesetzlicher Einrichtungen wird dafür sorgen, Arbeitsplätze in China sicherer zu machen.
Was das Ausmaß an industriellen Arbeitsunfällen betrifft, stecken China und andere Wirtschaftsräume, die sich in Asien entwickeln, in einer weltgeschichtlich beispiellosen Krise. Offizielle chinesische Quellen berichten von 14.675 Todesfällen als Folge von Arbeitsunfällen allein im Jahr 2003, doch es hat sich immer wieder herausgestellt, dass auf solche statistischen Angaben zu Unfällen am Arbeitsplatz sehr wenig Verlass ist; einige Beobachter gehen davon aus, dass die Zahl der Arbeitsunfälle eher bei 120.000 liegt.
Chinas Kohlebergwerke gehören zu den gefährlichsten Arbeitsplätzen der Welt. Die chinesische Bekleidungsindustrie erlebte immer wieder Katastrophen von der Größenordnung des berüchtigten Triangle Shirtwaist-Brands in New York City vor einem Jahrhundert, der 146 Menschenleben forderte - allesamt junge Frauen.
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Despite the dire predictions that have accompanied the decline of global governance, less international cooperation does not necessarily mean disaster. In fact, national governments can prioritize domestic prosperity and social cohesion over multilateralism without harming the global economy.
explains how countries can help the global economy by pursuing their own economic-policy agendas.
Although Russia's war in Ukraine has galvanized Polish society and elevated the country's status internationally, it is also obscuring some deeply troubling domestic political developments. Whether liberal democracy will prevail over reactionary authoritarianism in Poland is now an open question.
about recent domestic and geopolitical developments that will shape the country's future.
Nachdem im letzten Dezember eine schwere Gasexplosion im Südwesten Chinas 243 Tote forderte, kündigten der chinesische Staatsrat und der Nationale Volkskongress neue Regeln für Sicherheitsstandards am Arbeitsplatz an. Die Reaktion der Behörden folgt einem bereits vertrauten Muster: Medienwirksame Ankündigungen unmittelbar nach einem katastrophalen Arbeitsunfall übertünchen die Tatsache, dass grundlegende Sicherheitsstandards in der Arbeitswelt der Volksrepublik schwer vernachlässigt werden. Doch wenn man westliche Erfahrungen als Maßstab nimmt, werden solche Ad-Hoc-Reaktionen auf eine hohe Rate von Arbeitsunfällen die Risiken für die chinesischen Beschäftigten nicht verringern. Nur die Bildung grundlegender gesetzlicher Einrichtungen wird dafür sorgen, Arbeitsplätze in China sicherer zu machen.
Was das Ausmaß an industriellen Arbeitsunfällen betrifft, stecken China und andere Wirtschaftsräume, die sich in Asien entwickeln, in einer weltgeschichtlich beispiellosen Krise. Offizielle chinesische Quellen berichten von 14.675 Todesfällen als Folge von Arbeitsunfällen allein im Jahr 2003, doch es hat sich immer wieder herausgestellt, dass auf solche statistischen Angaben zu Unfällen am Arbeitsplatz sehr wenig Verlass ist; einige Beobachter gehen davon aus, dass die Zahl der Arbeitsunfälle eher bei 120.000 liegt.
Chinas Kohlebergwerke gehören zu den gefährlichsten Arbeitsplätzen der Welt. Die chinesische Bekleidungsindustrie erlebte immer wieder Katastrophen von der Größenordnung des berüchtigten Triangle Shirtwaist-Brands in New York City vor einem Jahrhundert, der 146 Menschenleben forderte - allesamt junge Frauen.
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