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Die Regulierung der großen Technologieunternehmen

STANFORD – Bereits vor zwei Jahren schien mir klar, dass eine Kombination von Faktoren zu wachsenden Forderungen nach Regulierung der Technologieunternehmen – insbesondere der Technologiegiganten Amazon, Apple, Facebook und Google – führen würde. Wenn es soweit sei, so meine Argumentation damals, müsse die Regulierungspolitik einen vernünftigen Kompromiss finden, um einerseits die schädlichsten Auswirkungen der Technologie abzumildern und es andererseits den Technologieunternehmen zu ermöglichen, das Leben der Menschen weiter zu verbessern.

Nun ist dieser Tag da, und das Erreichen eines derartigen Kompromisses wird schwierig werden. Nachdem sie diese Unternehmen jahrelang mit wohlwollender Vernachlässigung behandelt haben, produzieren die demokratischen Regierungen derzeit eine schwindelerregende Palette von Politiken zu ihrer Regulierung. Die Gefahr dabei ist, dass diese hektische politische Betriebsamkeit zu einer Überkorrektur führt und mehr Schaden als Nutzen anrichtet, nicht zuletzt, indem sie unbeabsichtigt Innovation und Wettbewerb erstickt.

Es gibt mindestens vier separate regulierungspolitische Probleme, die es anzugehen gilt: den Schutz der Privatsphäre, die Marktmacht, Redefreiheit und Zensur (einschließlich solche unangemessener Inhalte) sowie nationale Sicherheit und Strafverfolgung. Die politischen Maßnahmen in Bezug auf den Technologiesektor müssen daher sehr gezielt erfolgen und sorgfältig gearbeitet sein, um das Risiko kontraproduktiver Ergebnisse zu minimieren.

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