Eine Alternative zur Versicherung von Bankeinlagen

Die Finanzpanik in Argentinien, der anschließende Run auf die argentinischen Banken und die Asienkrise 1997 haben in einigen Ländern dazu geführt, dass man über die Versicherung von Bankeinlagen nachdenkt, um die Ersparnisse der Bürger zu schützen. Aber ist die Versicherung von Bankeinlagen das beste Mittel gegen Bankenpanik?

Die Versicherung von Bankeinlagen war eine Reaktion auf die Bankenkrisen, die die USA bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein heimsuchten. Das erste Mal wurde eine solche Versicherung in Amerika nach der Weltwirtschaftskrise eingeführt und schien zunächst ein uneingeschränkter Erfolg zu sein. Es gab keine Paniken mehr, dadurch wurde das Finanzsystem stabilisiert, was dann wiederum zum Wirtschaftswachstum der Nachkriegszeit beitrug.

Die Versicherung von Bankeinlagen war ein effektives Mittel, um Panik am Finanzmarkt zu verhindern, weil ein Run auf eine Bank eine sich selbst erfüllende Voraussage ist - das heißt, die Kunden einer Bank heben ihre Einlagen ab, weil sie glauben, die anderen Kunden der Bank täten dasselbe. Bei Banken gilt das Prinzip, wer zuerst kommt, wird zuerst bedient und daher riskieren diejenigen, die später kommen, leer auszugehen, weil die Bank gezwungen sein kann, ihre langfristigen Anlagen mit Verlust aufzulösen und dann nicht mehr genügend Mittel hat, um alle Kunden auszuzahlen. Die Angst vor der Panik kann also eine Panik auslösen. Dies ist hochgradig ineffizient, denn obwohl es vom individuellen Standpunkt des Depositeninhabers aus durchaus vernünftig ist, dass er über sein Geld sofort verfügen will, wäre die Bank vielleicht imstande gewesen, alle auszuzahlen, wären sie im Kollektiv geduldig gewesen.

https://prosyn.org/JwylcjGde