Argentiniens Griesa-Pleite

NEW YORK – Am 30. Juli warteten Argentiniens Gläubiger vergeblich auf ihre halbjährlichen Rückzahlungen aus den nach dem letzten Zahlungsausfall des Landes im Jahr 2001 restrukturierten Anleihen. Argentinien hatte zwar einige Tage zuvor 539 Milliarden Dollar bei der  Bank of New York Mellon hinterlegt, doch die Bank konnte das Geld nicht an die Gläubiger überweisen. Der amerikanische Bundesrichter Thomas Griesa hatte nämlich angeordnet, dass Argentinien Gläubigern, die dem Schuldenschnitt zugestimmt hatten, nichts auszahlen durfte, bevor man nicht auch jenen Gläubigern, die sich der Restrukturierung verweigert hatten, die Gesamtsumme – samt angelaufener Zinsen – zurückgezahlt hätte.

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