BERLIN – Meteorologisch schickt sich der Frühling an, in Europa Einzug zu halten. Politisch droht dem europäischen Kontinent allerdings der Rückfall in die eisigste Zeit des Kalten Krieges.
Mit dem militärischen Überfall Russlands auf die Ukraine endete nicht nur eine lange Friedensperiode in Europa, sondern auch jene europäische Staatenordnung, die auf ihr beruhte. Eigentlich geschah dies aber nicht erst jüngst, am 24. Februar 2022, sondern lange zuvor mit der Eroberung und Annexion der Krim durch Russland im Jahre 2014 und in dessen Gefolge mit dessen Krieg im Donbass. Seit sechs Jahren also wird im Osten der Ukraine gestorben und versucht, einen souveränen Nachbarstaat territorial quasi zu „filettieren,“ indem man Provinz für Provinz abtrennt. Und all dies unter den Augen der Weltöffentlichkeit.
Seitdem existierte die europäische Friedensordnung nur noch auf dem Papier und Dank der Illusionen der Westeuropäer über die Absichten der russischen Politik. Statt einer für alle Staaten auf dem europäischen Kontinent geltenden Ordnung, die auf der Unantastbarkeit der Grenzen beruhte, trat fortan wieder eine für immer überwunden geglaubte Form der europäischen Großmachtpolitik, die auf Gewalt und einseitig reklamierten Einflußzonen beruhte.
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Joseph S. Nye, Jr.
considers how China undermines its own soft power, traces the potential causes of a war over Taiwan, welcomes Europe’s embrace of “smart” power, and more.
Around the world, people increasingly live with the sense that too much is happening, too fast. Chief among the sources of this growing angst are the rise of artificial intelligence, climate change, and Russia's war in Ukraine – each of which demands urgent attention from policymakers and political leaders.
calls attention to the growing challenges posed by AI, climate change, and the war in Ukraine.
BERLIN – Meteorologisch schickt sich der Frühling an, in Europa Einzug zu halten. Politisch droht dem europäischen Kontinent allerdings der Rückfall in die eisigste Zeit des Kalten Krieges.
Mit dem militärischen Überfall Russlands auf die Ukraine endete nicht nur eine lange Friedensperiode in Europa, sondern auch jene europäische Staatenordnung, die auf ihr beruhte. Eigentlich geschah dies aber nicht erst jüngst, am 24. Februar 2022, sondern lange zuvor mit der Eroberung und Annexion der Krim durch Russland im Jahre 2014 und in dessen Gefolge mit dessen Krieg im Donbass. Seit sechs Jahren also wird im Osten der Ukraine gestorben und versucht, einen souveränen Nachbarstaat territorial quasi zu „filettieren,“ indem man Provinz für Provinz abtrennt. Und all dies unter den Augen der Weltöffentlichkeit.
Seitdem existierte die europäische Friedensordnung nur noch auf dem Papier und Dank der Illusionen der Westeuropäer über die Absichten der russischen Politik. Statt einer für alle Staaten auf dem europäischen Kontinent geltenden Ordnung, die auf der Unantastbarkeit der Grenzen beruhte, trat fortan wieder eine für immer überwunden geglaubte Form der europäischen Großmachtpolitik, die auf Gewalt und einseitig reklamierten Einflußzonen beruhte.
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