Führt extreme Armut zu Gewalt und letztlich zur Revolution? Viele Menschen sind dieser Ansicht und sind bemüht, von Guerillaaufständen bis hin zum islamistischen Terrorismus reichende Phänomene dementsprechend zu erklären.
Karl Marx und Alexis de Tocqueville allerdings, die beiden großen Gesellschaftsanalytiker des 19. Jahrhunderts, hatten eine bessere Vorstellung davon, wie Menschen funktionieren und was gesellschaftliche Veränderungen hervorruft. Extreme Armut erzeugt Apathie, nicht Rebellion. Die ganz Armen lassen sich höchstens für gelegentliche Demonstrationen der Wut nutzen, aber sie sind nicht der Stoff, aus dem Terroristen oder Revolutionäre gemacht sind.
Eine sehr viel entscheidendere Gruppe sind in jeder Gesellschaft diejenigen, die dabei sind, aufzusteigen, dann aber sehen, dass ihnen der Weg verstellt ist. Ihre Wünsche und Ziele sind unter den gegebenen Umständen nicht unrealistisch, aber sie sind frustriert: Die Dinge bewegen sich weniger schnell, als sie es sich wünschen, oder überhaupt nicht – und zwar aufgrund von Umständen, die sie nicht steuern können. Gelegenheiten bestehen, können aber nicht ergriffen oder realisiert werden.
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With a likely rematch between Joe Biden and Donald Trump in the 2024 US presidential election, America and the rest of the world were heading into a perilous period even before the latest conflagration in the Middle East. Turmoil in the region will cloud the broader economic outlook – and could dim Biden’s chances.
worries global economic and political developments will put Donald Trump back in the White House.
Around the world, foreign-policy strategists are grappling with new international dynamics, from the Sino-American rivalry and ongoing hot wars to the broader breakdown in multilateral global governance. However, there is much debate about whether global power and alignments are truly shifting, and in what ways.
consider whether the world will become more multipolar or “non-aligned” in the new year.
It is hard to see anything good coming from the current spasm of violence between Israel and Hamas. But this tragedy, which has forced both Israelis and Palestinians to stare into the abyss, might prove to be a turning point that will clear the path for a lasting peace.
considers how the current conflagration might pave the way for a solution to the Israeli-Palestinian conflict.
Führt extreme Armut zu Gewalt und letztlich zur Revolution? Viele Menschen sind dieser Ansicht und sind bemüht, von Guerillaaufständen bis hin zum islamistischen Terrorismus reichende Phänomene dementsprechend zu erklären.
Karl Marx und Alexis de Tocqueville allerdings, die beiden großen Gesellschaftsanalytiker des 19. Jahrhunderts, hatten eine bessere Vorstellung davon, wie Menschen funktionieren und was gesellschaftliche Veränderungen hervorruft. Extreme Armut erzeugt Apathie, nicht Rebellion. Die ganz Armen lassen sich höchstens für gelegentliche Demonstrationen der Wut nutzen, aber sie sind nicht der Stoff, aus dem Terroristen oder Revolutionäre gemacht sind.
Eine sehr viel entscheidendere Gruppe sind in jeder Gesellschaft diejenigen, die dabei sind, aufzusteigen, dann aber sehen, dass ihnen der Weg verstellt ist. Ihre Wünsche und Ziele sind unter den gegebenen Umständen nicht unrealistisch, aber sie sind frustriert: Die Dinge bewegen sich weniger schnell, als sie es sich wünschen, oder überhaupt nicht – und zwar aufgrund von Umständen, die sie nicht steuern können. Gelegenheiten bestehen, können aber nicht ergriffen oder realisiert werden.
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