Führt extreme Armut zu Gewalt und letztlich zur Revolution? Viele Menschen sind dieser Ansicht und sind bemüht, von Guerillaaufständen bis hin zum islamistischen Terrorismus reichende Phänomene dementsprechend zu erklären.
Karl Marx und Alexis de Tocqueville allerdings, die beiden großen Gesellschaftsanalytiker des 19. Jahrhunderts, hatten eine bessere Vorstellung davon, wie Menschen funktionieren und was gesellschaftliche Veränderungen hervorruft. Extreme Armut erzeugt Apathie, nicht Rebellion. Die ganz Armen lassen sich höchstens für gelegentliche Demonstrationen der Wut nutzen, aber sie sind nicht der Stoff, aus dem Terroristen oder Revolutionäre gemacht sind.
Eine sehr viel entscheidendere Gruppe sind in jeder Gesellschaft diejenigen, die dabei sind, aufzusteigen, dann aber sehen, dass ihnen der Weg verstellt ist. Ihre Wünsche und Ziele sind unter den gegebenen Umständen nicht unrealistisch, aber sie sind frustriert: Die Dinge bewegen sich weniger schnell, als sie es sich wünschen, oder überhaupt nicht – und zwar aufgrund von Umständen, die sie nicht steuern können. Gelegenheiten bestehen, können aber nicht ergriffen oder realisiert werden.
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Ashoka Mody
explains the roots of the lack of accountability in India, highlights shortcomings in human capital and gender equality, casts doubt on the country’s ability to assume a Chinese-style role in manufacturing, and more.
While China and the US take advantage of scale to pursue large-scale investment in critical sectors, the EU struggles to follow suit, owing to its decentralized fiscal structures and rules limiting government subsidies to industry. A new EU-level investment program is urgently needed.
advocates a federal investment program, funded by EU sovereign-debt issuance and administered centrally.
China’s exceptional growth in recent decades has influenced the education and career choices of young people and their families. But now that high-skilled jobs are drying up and recent graduates are struggling to find work, there is a growing mismatch between expectations and new realities.
argues that the rise in joblessness among young people does not spell economic apocalypse for China.
Führt extreme Armut zu Gewalt und letztlich zur Revolution? Viele Menschen sind dieser Ansicht und sind bemüht, von Guerillaaufständen bis hin zum islamistischen Terrorismus reichende Phänomene dementsprechend zu erklären.
Karl Marx und Alexis de Tocqueville allerdings, die beiden großen Gesellschaftsanalytiker des 19. Jahrhunderts, hatten eine bessere Vorstellung davon, wie Menschen funktionieren und was gesellschaftliche Veränderungen hervorruft. Extreme Armut erzeugt Apathie, nicht Rebellion. Die ganz Armen lassen sich höchstens für gelegentliche Demonstrationen der Wut nutzen, aber sie sind nicht der Stoff, aus dem Terroristen oder Revolutionäre gemacht sind.
Eine sehr viel entscheidendere Gruppe sind in jeder Gesellschaft diejenigen, die dabei sind, aufzusteigen, dann aber sehen, dass ihnen der Weg verstellt ist. Ihre Wünsche und Ziele sind unter den gegebenen Umständen nicht unrealistisch, aber sie sind frustriert: Die Dinge bewegen sich weniger schnell, als sie es sich wünschen, oder überhaupt nicht – und zwar aufgrund von Umständen, die sie nicht steuern können. Gelegenheiten bestehen, können aber nicht ergriffen oder realisiert werden.
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