Die Nachricht vom Fall der Berliner Mauer erreichte mich während meines offiziellen Besuchs in Polen. Für den Abend des 9. November hatte Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki in Warschau zu einem festlichen Bankett in das ehemalige Palais des Fürsten Radziwill geladen. Noch bevor ich dort eintraf, rief Kanzleramtsminister Rudolf Seiters aus Bonn an. Er teilte mir mit, dass der Berliner SED-Bezirksvorsitzende Schabowski überraschend eine Übergangsregelung für Privatreisen bis zum Inkrafttreten eines neuen Reisegesetzes verkündet habe. Die Genehmigung für Fahrten in den Westen sollte danach für jeden Antragsteller kurzfristig erteilt werden.
Dies bedeutete praktisch, daß die Mauer für jedermann durchlässig wurde. Dennoch rechnete ich im ersten Augenblick nicht mit den spektakulären nächtlichen Ereignissen in Berlin, die Schabowskis Ankündigungen nach sich zogen.
Ich hatte nie daran gezweifelt, dass Deutschland eines Tages seine Einheit wiedererlangen würde. Ich hatte aber auch nicht zu träumen gewagt, dass dies noch zu meiner Amtszeit als Bundeskanzler geschehen könnte. Erst mit Michail Gorbatschow und der Perestroika hatten sich die Dinge zu verändern begonnen. Ohne ihn und seine Politik wäre das, was sich im Herbst 1989 abspielte, gar nicht möglich gewesen.
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Since 1960, only a few countries in Latin America have narrowed the gap between their per capita income and that of the United States, while most of the region has lagged far behind. Making up for lost ground will require a coordinated effort, involving both technocratic tinkering and bold political leadership.
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Between now and the end of this decade, climate-related investments need to increase by orders of magnitude to keep the world on track toward achieving even more ambitious targets by mid-century. Fortunately, if done right, such investments could usher in an entirely new and better economy.
explains what it will take to mobilize capital for the net-zero transition worldwide.
Die Nachricht vom Fall der Berliner Mauer erreichte mich während meines offiziellen Besuchs in Polen. Für den Abend des 9. November hatte Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki in Warschau zu einem festlichen Bankett in das ehemalige Palais des Fürsten Radziwill geladen. Noch bevor ich dort eintraf, rief Kanzleramtsminister Rudolf Seiters aus Bonn an. Er teilte mir mit, dass der Berliner SED-Bezirksvorsitzende Schabowski überraschend eine Übergangsregelung für Privatreisen bis zum Inkrafttreten eines neuen Reisegesetzes verkündet habe. Die Genehmigung für Fahrten in den Westen sollte danach für jeden Antragsteller kurzfristig erteilt werden.
Dies bedeutete praktisch, daß die Mauer für jedermann durchlässig wurde. Dennoch rechnete ich im ersten Augenblick nicht mit den spektakulären nächtlichen Ereignissen in Berlin, die Schabowskis Ankündigungen nach sich zogen.
Ich hatte nie daran gezweifelt, dass Deutschland eines Tages seine Einheit wiedererlangen würde. Ich hatte aber auch nicht zu träumen gewagt, dass dies noch zu meiner Amtszeit als Bundeskanzler geschehen könnte. Erst mit Michail Gorbatschow und der Perestroika hatten sich die Dinge zu verändern begonnen. Ohne ihn und seine Politik wäre das, was sich im Herbst 1989 abspielte, gar nicht möglich gewesen.
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