posner26_Jaap ArriensNurPhoto via Getty Images_Google apple Jaap Arriens/NurPhoto via Getty Images

Die Monopolisten schlagen zurück

CHICAGO – Nun, da sich das Kartellverfahren gegen Google dem Ende zuneigt, formiert sich – nicht zufällig - zunehmend Widerstand der Unternehmen gegen die Kartellrechtsreformen in den Vereinigten Staaten. Nachdem in dem Verfahren einmal mehr zutage kam, wie verbreitet wettbewerbswidriges Verhalten in der Tech-Industrie ist, wenden sich die Konzerne nun an den Kongress, damit dieser die beiden mit der Durchsetzung des Kartellrechts betrauten Bundesbehörden, das Justizministerium und die Federal Trade Commission, daran hindert, ihre Bemühungen nach jahrzehntelanger Unterlassung zu verstärken.

Im Prozess gegen Google argumentiert das Justizministerium, das Unternehmen hätte ein Monopol auf „allgemeine Internet-Suche” und auf damit verbundene Märkte und würde dieses Monopol mit illegalen Methoden aufrechterhalten, indem man etwa andere Technologieunternehmen dafür bezahlt, die Google-Suchmaschine in Browser und Geräte wie Smartphones standardmäßig zu integrieren. Allein im Jahr 2021 zahlte Google 18 Milliarden Dollar an Apple. Zwar können iPhone-Nutzer die Standard-Suchmaschine über das Einstellungsmenü ändern, aber das tut kaum jemand.

Google seinerseits behauptet, dass die Menschen seine Suchmaschine eben bevorzugen würden und Apple sie deshalb auch als standardmäßig in seinen Geräten einstellen würde. Wenn aber alle von Google so begeistert wären, müsste das Unternehmen nicht jedes Jahr Milliarden Dollar an Apple zahlen, um dort als Standard-Suchmaschine integriert zu werden. Und man wäre bei Google auch nicht so besorgt, (wie es der Google-CEO offenbar war) dass Apple die Google-Suchfunktion absichtlich verschlechtert.

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