jsmith1_ MIKHAIL KLIMENTYEVAFPGetty Images_trump and putin Mikhail Klimentyev/AFP/Getty Images 

Unterbrochener Transatlantizismus

BERLIN – Von allen von US-Präsident Donald Trump geäußerten Verleumdungen sind seine bösartigen Behauptungen über die Europäische Union vielleicht die ungeheuerlichsten. „Viel schlechter als die Europäische Union behandelt uns keiner“, erklärteTrump im Oktober. „Die Europäische Union wurde gegründet, um uns beim Handel auszunutzen, und das hat sie gemacht.“

Das ist offensichtlich absolut unzutreffend. Doch jedes Mal, wenn ich Bemerkungen wie diese gegenüber in der Trump-Regierung tätigen Freunden anspreche, bekomme ich dieselbe Antwort: Ignorier die Rhetorik und die Tweets; achte auf die Politik. Sollten diejenigen von uns, die sich über Amerikas langjährige Bündnisse Sorgen machen, sich von diesem Argument beruhigen lassen?

Einerseits spiegeln einige von der Trump-Regierung verfolgte Maßnahmen – nicht zuletzt die erhebliche Steigerung der Finanzmittel für die Europäische Abschreckungsinitiative (European Deterrence Initiative) – tatsächlich ein festes Bekenntnis zu Amerikas europäischen Verbündeten wider. Andererseits jedoch reichen derartige Maßnahmen nicht aus, um die bleibenden Schäden auszugleichen, die Trump der transatlantischen Beziehung durch seine destruktive Rhetorik und offensichtliche Verachtung für Europa zufügt.

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