baerbock1_Michael M. Santiago_Getty Images Michael M. Santiago/Getty Images

Geeint für die Menschlichkeit

BERLIN – Wie können wir zuversichtlich in das Jahr 2023 gehen? Ein neues Jahr beginnt und auf dem europäischen Kontinent tobt ein verheerender Krieg. Russlands Angriffskrieg reißt Wunden, die weit über Europa hinaus schmerzen: Er verschärft die Energie- und Ernährungskrise in weiten Teilen Afrikas, des Nahen Ostens und Asiens. Jeden Abend gehen mehr als 800 Millionen Männer, Frauen und Kinder hungrig zu Bett. Befeuert wird dieses Leid durch die Klimakrise, die weltweit Konflikte anheizt und Menschen ihrer Landflächen, ihrer Heimat und ihrer Sicherheit beraubt.

Wie können wir optimistisch sein, in diesen schlimmen Zeiten der Unsicherheit? Ich bin der festen Überzeugung, dass uns, die wir weltweit Führungsverantwortung tragen, gar nichts anderes übrigbleibt, als dem neuen Jahr mit der festen Zuversicht zu begegnen, dass wir Veränderungen anstoßen können, um das Leben der Menschen zu verbessern. Nicht trotz, sondern gerade wegen der geballten Wucht dieser Krisen.

Nelson Mandela hat die Momente, in denen sein Glaube an die Menschheit auf die Probe gestellt wurde, aber in denen er dennoch der Verzweiflung nicht nachgegeben hat, einmal so beschrieben: „Zum Optimistisch-Sein gehört, das Gesicht der Sonne zuzuwenden und immer vorwärts zu gehen.“

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