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Die fehlenden Stimmen der Entwicklungsökonomie

NEW DELHI: Die unzureichende Repräsentation marginalisierter Gruppen in den Fluren der Macht – politisch, finanziell und kulturell – gibt weltweit zunehmend Anlass zur Besorgnis. Wissen verleiht Macht; daher ist es wichtig, wer dieses Wissen hervorbringt. Der Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Samuelson hat es bekanntlich einmal so ausgedrückt: „Mir ist egal, wer die Gesetze eines Landes schreibt … sofern ich seine Lehrbücher schreiben kann.“

Die Entwicklungsökonomie konzentriert sich auf die Verbesserung der Lebensumstände von Milliarden von Menschen in einkommensschwachen Ländern, doch ist der globale Süden in diesem Themenfeld stark unterrepräsentiert. Unglücklicherweise hat eine kleine Zahl von Institutionen aus den reichen Ländern das Feld in Beschlag genommen. Das hat schwerwiegende Folgen, und das Problem scheint sich zu verschlimmern.

Man denke etwa an das Journal of Development Economics, eine führende Publikation für wissenschaftliche Aufsätze in diesem Feld. Weder der Herausgeber der Zeitschrift noch irgendeiner der zehn Mitherausgeber hat seinen Sitz in einem Entwicklungsland. Nur zwei ihrer 69 assoziierten Redakteure haben es, und Afrika und Asien sind überhaupt nicht vertreten.

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