Moscow protest against sanctions Anadolu Agency/Getty Images

Sanktionen und das Risiko für den Dollar

CAMBRIDGE – Wie können die USA auf Cyberangriffe durch ausländische Mächte oder ihre Stellvertreter reagieren? Dies ist ein Problem, mit dem sich Präsident Barack Obama im Gefolge der Berichte über russische Hackerangriffe während des jüngsten Wahlkampfes in den USA konfrontiert sah, aber es betrifft nicht nur um Russland oder Obama. Der designierte Präsident Donald Trump wird mit demselben Problem konfrontiert werden. Und seine Optionen werden ebenfalls nicht besonders gut sein.

„Naming und Shaming“ – ein öffentliches Anprangern derartiger Angriffe – ist nicht gerade eine befriedigende Lösung, weil Hacker selten echte Scham fühlen. In ähnlicher Weise dürften Anklageerhebungen – eine in der Vergangenheit gegenüber chinesischen Hackern ergriffene Maßnahme – niemanden vor Gericht bringen. US-Vizepräsident Joseph Biden hat Gegenangriffe gegen russische Computernetzwerke als Möglichkeit angesprochen, aber das könnte eine Eskalation auslösen und zugleich die Position moralischer Überlegenheit der USA beschädigen.

Wirtschaftssanktionen mögen wie eine einfache, preiswerte Maßnahme erscheinen, um seine Verärgerung über ausländische Hackerangriffe zum Ausdruck zu bringen; im Falle Russlands ließen sich die bestehenden Sanktionen gegen die größten russischen Banken und die engsten Vertrauten des russischen Präsidenten Wladimir Putin verschärfen. Doch zu oft auf Sanktionen zu verfallen, kann weitreichende Folgen haben, die die Rolle der USA in der Weltwirtschaft langfristig beschädigen.

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