

From semiconductors to electric vehicles, governments are identifying the strategic industries of the future and intervening to support them – abandoning decades of neoliberal orthodoxy in the process. Are industrial policies the key to tackling twenty-first-century economic challenges or a recipe for market distortions and lower efficiency?
NEW YORK – Die Vereinigten Staaten exportieren mehr Erdöl als sie importieren. Infolgedessen profitiert das Land als Ganzes vom jüngsten Anstieg der weltweiten Ölpreise. Die amerikanischen Haushalte meinen aber, dass die höheren Preise ihnen schaden, weil alle Gewinne den US-Ölgesellschaften und ihren Aktionären zugeflossen sind. Es wurde kein Versuch unternommen, einen Teil der unerwarteten Gewinne an US-Haushalte zu verteilen, obwohl die höheren Energiepreise von heute größtenteils das Ergebnis einer von der US-Regierung durchgeführten Maßnahme sind – die Sanktionen gegen Russland nach dessen Einmarsch in die Ukraine.
Die USA sind weder mit Engpässen bei der Ölproduktion noch mit einer plötzlichen Explosion der Nachfrage konfrontiert. Vielmehr fielen die steigenden Energiepreise seit Ende Februar mit einem massiven Anstieg der US-Erdölexporte zusammen. Ausgehend von Daten der US-Regierung beliefen sich die US-Nettoexporte von Erdöl im Mai 2022 auf insgesamt 3,9 Millionen Barrel pro Tag, was einem Anstieg von satten 45% gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Der Anstieg der Einnahmen in US-Dollar ist sogar noch größer, wenn man bedenkt, dass die Preise im selben Zeitraum um 76% gestiegen sind.
Es gibt eine Politik, die dafür sorgen kann, dass amerikanische Haushalte finanziell deutlich besser gestellt wären. Würden die USA eine Steuer von 45% auf ihre Ölexporte einführen, würde dies den Inlandsabsatz von Öl steigern und die Energiepreise in den USA um 40-45 % senken, einschließlich eines Rückgangs des Benzinpreises von derzeit etwa fünf Dollar pro Gallone auf weniger als drei Dollar pro Gallone. Würde die Regierung die Einnahmen aus der Exportsteuer an Haushalte mit niedrigem und mittlerem Einkommen verteilen, würden diese noch mehr profitieren. Die Ölgesellschaften würden weiterhin mehr Geld verdienen als vor dem Krieg, nur nicht mehr so viel wie jetzt.
To continue reading, register now.
Subscribe now for unlimited access to everything PS has to offer.
Subscribe
As a registered user, you can enjoy more PS content every month – for free.
Register
Already have an account? Log in