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Ist ein atomarer Frieden mit Nordkorea möglich?

LOS ANGELES – Die jüngsten öffentlichen Vorführungen neuer Interkontinentalraketen und U-Boot-gestützter ballistischer Raketen in Nordkorea ließen erneut Sorge aufkommen, welche Gefahr das Regime in Pjöngjang für das US-Festland darstellt. Nun, da die Administration unter US-Präsident Joe Biden die amerikanische Politik der letzten vier Jahre gegenüber der Demokratischen Volksrepublik Korea unter die Lupe nimmt und überprüft, welche Lehren aus Donald Trumps Atomgipfeldiplomatie mit dem nordkoreanischen Führer Kim Jong-un gezogen werden können, sollte ein neuer Ansatz der Rüstungskontrolle erwogen werden.

Das Scheitern der Bemühungen Trumps sollte niemanden überraschen. Schließlich führten schon frühere Initiativen zur Beendigung des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms zu nichts – wie etwa Bill Clintons „Genfer Rahmenabkommen,” die Sechs-Parteien-Gespräche unter der Administration George W. Bushs und Barack Obamas „Leap Day”-Abkommen. Ganz im Gegenteil: Nordkorea trat 2003 aus dem Atomwaffensperrvertrag aus und hat sich auch nicht an ein Abkommen mit Südkorea aus dem Jahr 1992 gehalten, das eine atomwaffenfreie koreanische Halbinsel vorsah.

Diese ganzen fruchtlosen diplomatischen Aktivitäten werfen eine grundlegende Frage auf: Hat die Atomwaffenkontrolle auf der koreanischen Halbinsel eine Zukunft?

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