US Hospital patient check Brendan Smialowski/Getty Images

Wie beeinflusst die US-Krankenversicherungsreform die Gesundheit der Patienten?

CAMBRIDGE – Das politische Thema, das in den Vereinigten Staaten die Gemüter momentan am stärksten bewegt, ist die Reform der Krankenversicherung. Es wurden einige Pläne vorgelegt, um den bestehenden Affordable Care Act (besser als „Obamacare“ bekannt) zu ersetzen. Ein entscheidender Faktor in der Debatte ist dabei die offizielle Schätzung der Anzahl von Menschen, die bei den einzelnen Vorschlägen jeweils ihre Krankenversicherung verlieren würden.

Die Aussicht, dass nach dem Rückzug aus Obamacare – laut Schätzung das Haushaltsbüros des Kongresses – zwanzig Millionen Menschen ihren formalen Versicherungsschutz verlieren würden, ist verständlicherweise ein ernsthaftes Hindernis für die Reformen. Daher ist es wichtig zu verstehen, was dies in der Praxis bedeuten und wie dies tatsächlich die Gesundheit der Betroffenen beeinflussen würde.

Dass durch die Vorschläge, Obamacare abzuschaffen und zu ersetzen, viele Menschen ihren Versicherungsschutz verlieren würden, liegt vor allem daran, dass die Medicaid-Abdeckung zurückgehen würde. Medicaid ist das gemeinsame Gesundheitsprogramm der Bundesstaaten. Wer darauf Anrecht hat und welche Leistungen ausgezahlt werden, bestimmt die föderale Regierung. Die Finanzierung dieser Leistungen erfolgt über eine Formel, laut der die Bundesstaaten mit unterdurchschnittlichem Einkommen einen größeren Anteil an den gesamtstaatlichen Geldern bekommen.

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