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Die Agenda für die transatlantische Wiedervereinigung

BERLIN – Vier Jahre lang hat die Regierung von US-Präsident Donald Trump gezeigt, dass sie für Bündnisse nicht viel übrig hat. Tatsache ist aber, dass die Partnerschaft zwischen den USA und Deutschland unverzichtbar ist und auch in Zukunft unverzichtbar bleibt. Die „2+4“-Verhandlungen, mit denen Ost- und Westdeutschland nach Jahrzehnten der Trennung durch den Eisernen Vorhang wiedervereinigt wurden, sind nur ein Beispiel dafür, wie Amerikaner und Deutsche über die gesamte Nachkriegszeit hinweg Seite an Seite gestanden haben.

Wie in jeder Beziehung gab es Höhen und Tiefen, wobei Trumps Präsidentschaft ein bisher kaum dagewesener Tiefpunkt war. Aber die deutsch-amerikanischen Verbindungen beruhen auf mehr als nur auf Geschichte oder Sentimentalität. Wir teilen nicht nur grundsätzliche Werte miteinander, sondern auch grundsätzliche Interessen.

Die Verfassung beider Länder verankert den Glauben, dass alle Menschen gleichberechtigt geboren werden und dass unsere Freiheit unveräußerlich ist: Die Regierung kann sie uns weder gewähren noch entziehen. Diese Freiheit ist durch die Demokratie, die Rechtsstaatlichkeit, die Gewaltenteilung sowie die Meinungs- und Versammlungsfreiheit geschützt. Seit Jahrzehnten wird die Perspektive auf beiden Seiten des Atlantik durch solche gemeinsamen Prinzipien geprägt.

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