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Wie man den Mindestlohn richtig regelt

WASHINGTON, D.C. – Die Befürworter eines höheren Mindestlohns verfolgen bei ihren Bemühungen, einkommensschwachen Arbeitnehmern zu helfen, gute Absichten. Doch ob ein höherer Mindestlohn der Mehrzahl der Arbeitnehmer helfen würde, ist fragwürdig. Obwohl er für einige Lohnerhöhungen bringen würde, würde er die Gesamtvergütung für andere unverändert lassen und die Löhne derjenigen, die deswegen ihre Arbeit verlieren, auf null senken.

US-Präsident Joe Biden hat vorgeschlagen, schrittweise einen Bundesmindestlohn von 15 Dollar pro Stunde – gegenüber derzeit 7,25 Dollar – einzuführen, und die Republikaner haben das abgelehnt. Der Vorschlag des Präsidenten würden den Mindestlohn über vier Jahre hinweg zunächst mehr als verdoppeln, und anschließend würde er an den Anstieg der Lebenshaltungskosten gekoppelt.

Doch haben derartige Eingriffe vorhersehbare Kosten. Ein höherer Mindestlohn würde vielen Kleinunternehmen, die schon jetzt auf wackeligen Füßen stehen, den Rest geben. Er würde die Unternehmen veranlassen, Zusatzleistungen zu verringern, um einen Teil des Anstiegs auszugleichen, und so die scheinbare Zunahme der Gesamtvergütung der Arbeitnehmer verringern. Und er könnte die Wettbewerbsfähigkeit etlicher US-Branchen auf den Weltmärkten untergraben.

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