deloire5_Muhammed Enes YildirimAnadolu Agency via Getty Images_khashoggi Muhammed Enes Yildirim/Anadolu Agency via Getty Images

Schluss mit der Straflosigkeit für Verbrechen gegen Journalisten

PARIS – In vielerlei Hinsicht waren die Zeiten für Journalisten nie gefährlicher als heute. Angesichts der gleichzeitigen Krisen, die Freiheit und Zukunftsfähigkeit der Medien bedrohen, wird dieses Jahrzehnt bestimmend für die weitere Entwicklung eines Berufsstandes sein, der für das Wohlergehen der Gesellschaften von entscheidender Bedeutung ist. Wie sähe die Welt aus ohne professionelle, dem Anstand verpflichtete Journalisten in der Berichterstattung? Auf beunruhigende Weise ist das keine rein hypothetische Frage mehr.

Die Frage der Sicherheit von Reportern bleibt von entscheidender Bedeutung. Obwohl die Zahl der Tötungen von Journalisten während der Covid-19-Pandemie zurückgegangen ist, entstehen und wachsen immer neue Bedrohungen für ihre Sicherheit. Außerdem gestalten sich diese Bedrohungen immer differenzierter und sind schwerer zu bekämpfen.

Im vergangenen Jahr wurden in Ländern, wo vermeintlich Frieden herrscht, mehr Journalisten getötet als in Kriegsgebieten und der Prozentsatz der vorsätzlich im Einsatz getöteten Reporter lag höher als jemals zuvor. Viele der Opfer arbeiteten an der Aufdeckung von Korruption und der Berichterstattung über andere sensible Themen.

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