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Zeit für eine Reform der UN

DOHA – Die COVID-19-Pandemie hat viele institutionelle Schwächen aufgedeckt, aber vor allem hat sie gezeigt, dass die Vereinten Nationen dringend reformbedürftig sind. Insbesondere die Reaktion der zur UNO gehörenden Weltgesundheitsorganisation auf das Virus hat Schwächen zutage gefördert, die auf einen Mangel an Konsens und Zusammenarbeit auf internationaler Ebene sowie einen weit verbreiteten Protektionismus seitens ihrer Akteure zurückzuführen sind.

Nirgendwo war die Kritik an der WHO lauter oder ausgeprägter als in den Vereinigten Staaten. Die jüngste Entscheidung von Präsident Donald Trump, die US-Finanzierung für die Organisation einzufrieren, war ein empfindlicher Schlag in einem Moment, in dem die Organisation dringend Unterstützung brauchte. Was die UNO als nächstes tut und wie sie sich von ihrem Versagen bei der effektiven Koordination während der COVID-19-Krise erholt, wird ihre Rolle in der Welt nach der Pandemie bestimmen.

Ich fühle mich der UNO sehr verbunden und bin ein standhafter Verfechter ihrer Werte und Prinzipien. Mehr als vier Jahrzehnte lang bekleidete ich verschiedene Ämter in ihrer ausgedehnten Bürokratie, angefangen bei meiner Ernennung zum Botschafter Katars bei der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 1974 bis hin zu meiner Niederlage 2017, als mir eine einzige Stimme fehlte, um UNESCO-Generaldirektor zu werden.

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