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Die Hartnäckigkeit globaler Ungleichgewichte

JACKSON HOLE, USA – Hauptschwerpunkt des diesjährigen Symposiums der Federal Reserve Bank of Kansas City in Jackson Hole, Wyoming, bei dem die führenden Notenbanker der Welt zusammenkommen, war nicht ausdrücklich die Geldpolitik. Die Vorsitzende der US Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, stellte in ihren einleitenden Bemerkungen die Änderungen in der Regulierungspolitik heraus, die auf die globale Finanzkrise von 2008 folgten, während die Mittagsansprache des Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, sich mit der Notwendigkeit weiterer Reformen in Europa zur Stützung der jüngsten Konjunkturerholung in der Eurozone befasste.

Im Mittelpunkt jedoch standen der globale Handel und das Finanzwesen – die zentralen Kräfte, die die wirtschaftlichen Aussichten und die Lage an den Finanzmärkten bestimmen, mit denen Notenbanker sich auseinandersetzen. In der Frage der Auswirkungen der Globalisierung auf den Handel mit Waren und Dienstleistungen wurden im Rahmen der Diskussion die Kosten der Inlandsbeschäftigung, die Lohnentwicklung und die Ungleichheit betont. Auf Finanzseite standen in erster Linie internationale Kapitalflüsse und globale Ungleichgewichte im Fokus.

Und hier gilt ein altes Sprichwort: Je mehr sich die Dinge ändern, um so mehr bleibt alles beim Alten. Für den größten Teil der vergangenen vier Jahrzehnte waren die Vereinigten Staaten ein Nettoimporteur von Kapital aus der übrigen Welt.

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