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Großbritanniens aussichtslose Handelsstrategie

LONDON – Die britische Regierung hat nun ihren Plan vorgelegt, aus Großbritannien eine „Exportsupermacht“ zu machen. Dabei handelt es sich um ein ambitioniertes, wenn nicht gar vollkommen unrealistisches Ziel.

Angesichts des eskalierenden Handelskriegs zwischen den USA und China beeilen sich Länder auf der ganzen Welt, ihre Handelsbeziehungen zu konsolidieren und bestehende Lieferketten zu erhalten. Nicht so das Vereinigte Königreich, das sich mittlerweile in der letzten Phase der Verhandlungen über den Austritt aus der Europäischen Union befindet –  ein Schritt, der die Beziehungen zu seinem größten Handelspartner auf den Kopf stellen wird. Das Land wird bald nicht nur ein weniger bedeutender Exporteur sein, sondern auch eine Macht mit schwindender Geltung.

Ein erstes „Muss“ für eine Exportsupermacht ist der Abschluss klarer und stabiler Handelsabkommen mit anderen Ländern, damit die Unternehmen in grenzüberschreitender Zusammenarbeit Waren und Dienstleistungen herstellen können. Genau das tut China mit seinen außergewöhnlichen Investitionen in Infrastruktur und durch die Schaffung neuer grenzüberschreitender Beziehungen in ganz Eurasien und darüber hinaus. Und genau das taten auch europäische Länder, als sie den Binnenmarkt schufen und im Laufe vieler Jahrzehnte erweiterten. 

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