White House Syria protest Eric Thayer/Getty Images

Trumps Unterstützer im Nahen Osten

WASHINGTON – US-Präsident Donald Trump versucht, die Bürger von sieben größtenteils muslimischen Staaten an der Einreise in die USA zu hindern. Hauptsächlich war es diese Aktion, an der seine Regierung in der islamischen Welt bisher gemessen wurde. Aber dann beantwortete er den jüngsten Giftgasangriff des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad damit, 59 Tomahawk-Raketen auf einen Flughafen abzufeuern. Durch diesen Militärschlag werden die Karten neu gemischt, und die Positionen der einzelnen Länder könnten nun klarer hervortreten.

Viele ehemalige US-Regierungsbeamte und viele Muslime sehen Trumps geplantes Einreiseverbot als Verrat an den liberalen Grundwerten, der auch Extremisten die Rekrutierung von Kämpfern erleichtern könnte. Aber die ältesten Verbündeten Washingtons im Nahen Osten – diejenigen, die von einem derart polarisierenden Präsidenten hauptsächlich profitieren – haben zu diesem Thema weitgehend geschwiegen. Nach acht Jahren, in denen sie vom Weißen Haus herumkommandiert wurden, empfinden sie Trump als willkommene – wenn auch beunruhigende – Abwechslung.

Der größte (wenn auch schweigende) Freund der Trump-Regierung könnte Saudi-Arabien sein. Mit Barack Obamas Zugeständnissen gegenüber dem Iran waren die Saudis nie einverstanden. Besonders erschraken sie, als er gegenüber dem Atlantic-Magazin erklärte, die Iraner und die Saudis müssten „eine effektive Methode finden, gute Nachbarn zu sein und eine Art kalten Frieden zu finden“. Und so freuen sich die Saudis, die im Jemen in einen Stellvertreterkrieg gegen den Iran verwickelt sind, natürlich über Trumps Pläne, sie beim Kampf gegen den iranischen Einfluss auf ihren strategischen Hinterhof zu unterstützen.

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