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Der Kampf um die Hegemonie im neuen Nahen Osten

BERLIN – Der alte Nahe Osten focht im Wesentlichen einen langen Konflikt in mehreren Kriegen aus: zwischen Israel und den Arabern. Zudem ging es aus westlicher Sicht um die Sicherung der Tankstelle der Weltwirtschaft, um die Sicherung des Öls am Persischen Golf und auf der arabischen Halbinsel.

Der neue Nahe Osten kämpft um die regionale Vorherrschaft, seitdem mit Barack Obama der Rückzug der USA aus der Region begann und unter Donald Trump fortgesetzt wurde. Obama hatte aber noch eine politische Vision: Er wollte das Nuklearabkommen mit dem Iran dazu nutzen, einen nuklearen Rüstungswettlauf in der Region zu verhindern. Und zweitens innerhalb von zehn Jahren und mittels wirtschaftlichen Wachstums durch die Aufhebung der meisten Sanktionen, den Iran in die Staatengemeinschaft zu reintegrieren. Trump hingegen versucht durch eine militant klingende Rhetorik und massive Waffenexporte diese Tatsache des Rückzugs zu verschleiern.

Saudi-Arabien, mit seinem Reichtum und als sunnitische Führungsmacht, hat Ambitionen auf die regionale Hegemonie, zumindest am Persischen Golf und der arabischen Halbinsel, und sieht in der schiitischen Führungsmacht Iran seinen großen Rivalen. Im Südwesten der arabischen Halbinsel, im Jemen, führen die beiden Aspiranten auf die Hegemonie bereits einen unseligen Stellvertreterkrieg mit großen humanitären Opfern unter der Zivilbevölkerung.

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