President Trump Mandel Ngan/Getty Images

Die Gefahren eines von Trump besetzten Federal Reserve Board

ITHACA – US-Präsident Donald Trump versucht derzeit, die amerikanische Steuer-, Handels- und Einwanderungspolitik umzugestalten. Gleichzeitig grübelt er über eine Reihe von Entscheidungen nach, die sich für die US-Wirtschaft als sogar noch folgenschwerer erweisen könnten. Nachdem in diesem Monat der stellvertretende Vorsitzende der US Federal Reserve Stanley Fischer in den Ruhestand getreten ist, sind drei der sieben Sitze des Federal Reserve Board unbesetzt. Und im Februar 2018 endet die erste Amtszeit von Notenbankchefin Janet Yellen, was Trump eine einzigartige a Gelegenheit bietet, der Institution seinen Stempel aufzudrücken.

Wen Trump für diese Positionen auswählt und wie er das tut, könnte nachhaltige Auswirkungen nicht nur auf die Fed, sondern auch auf die US-Wirtschaft und die zentrale Stellung des Landes im globalen Finanzsystem haben.

Die Glaubwürdigkeit der Fed wurde im Laufe vieler Jahrzehnte methodisch und mit großer Sorgfalt etabliert. Beispielhaft hierfür steht die Entscheidung des ehemaligen Notenbankchefs Paul Volcker Anfang der 1980er Jahre, die Zinssätze anzuheben und einen vorübergehenden Anstieg der Arbeitslosigkeit zu akzeptieren. Hätte Volcker nicht gehandelt, hätten die USA unter einer steigenden Inflation gelitten. Volckers Schritt hatte kurzfristig schmerzhafte Folgen, stärkte jedoch die langfristige Glaubwürdigkeit der Fed.

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