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Der Ausschluss Chinas aus dem Dollar-System

LONDON – Die jüngst verkündete Teileinigung zwischen den USA und China wurde als bedeutender Schritt hin zu einem umfassenden Abkommen angepriesen, das den seit über einem Jahr wütenden Handelskrieg beenden würde. Doch wer glaubt, US-Präsident Donald Trump sei bereit, seine feindselige China-Politik aufzugeben, sollte lieber noch einmal nachdenken. Tatsächlich hat die Trump-Regierung bereits Schritte eingeleitet, um einen weiteren, eng verbundenen Krieg mit China anzufangen, bei dem es diesmal um Kapitalflüsse geht.

In einer hochgradig integrierten Weltwirtschaft sind Handel und Finanzwesen zwei Seiten einer Medaille. Grenzüberschreitende Handelsgeschäfte erfordern ein gut funktionierendes internationales Zahlungssystem und ein robustes Netz von Finanzinstituten, die zur Kreditvergabe bereit und in der Lage sind. Diese finanzielle Infrastruktur wurde um den US-Dollar herum errichtet – die liquideste und am leichtesten tauschbare internationale Währung.

Die Stellung des Dollars als führende weltweite Reservewährung hat den USA schon lange eine Position verschafft, die Valéry Giscard d’Estaing, damals französischer Finanzminister, einst als „exorbitantes Privileg“ bezeichnete: Sie können zu unerheblichen Kosten Geld drucken und dieses nutzen, um weltweit Waren und Dienstleistungen zu kaufen. Doch mit Öffnung der globalen Kapitalmärkte haben die USA zudem exorbitanten Einfluss auf die restliche Welt gewonnen.

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