Jede neue Enthüllung über physischen Missbrauch, Misshandlungen und sexuelle Erniedrigungen irakischer Häftlinge durch amerikanische und britische Soldaten schockiert die internationale Öffentlichkeit. Regierungsvertreter kämpfen verzweifelt um Schadensbegrenzung. Der amerikanische Verteidigungsminister Donald Rumsfeld warnt, dass es noch mehr dokumentarische Beweise für Verfehlungen im Gefängnis Abu Ghoreib gibt, offenbar in der vorauseilenden Hoffnung, die Schandtaten dort zu stoppen.
Als ehemaliger Vernehmungsbeamter des amerikanischen Militärgeheimdienstes bin ich davon überzeugt, dass die Bilder aus Abu Ghoreib nur der Anfang sind. Die schamlose Gewalt ist ein allzu klares Symptom für Systemversagen.
Aber welches System versagte? War es ein Versagen in der Disziplin und Ausbildung - das Ergebnis der Entsendung unerfahrener und weltfremder Reservisten in eine Umgebung mit schlechten Bedingungen, der abrupten Verlängerung ihres Einsatzes und der Konfrontation mit einem wachsenden Zustrom von gefangenen Aufständischen ohne ausreichende Personalausstattung? Oder waren diese Misshandlungen nur die Folge vieler Befehle von Vorgesetzten, die Gefangenen für die Vernehmungen „gefügig" zu machen?
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Neither the invasion of Ukraine nor the deepening cold war between the West and China came out of the blue. The world has been increasingly engaged over the past half-decade, or longer, in a struggle between two diametrically opposed systems of governance: open society and closed society.
frames the war in Ukraine as the latest battle for open-society ideals – one that implicates China as well.
Shlomo Ben-Ami
highlights the lessons countries like China and Iran are drawing from Vladimir Putin’s aggression, offers advice to Ukrainian peace negotiators, and considers the wisdom of Finland and Sweden's NATO membership.
Calls for a decisive Ukrainian victory have been growing as Russia’s military incompetence continues to be exposed. But with the world teetering on the edge of recession and the developing world facing a spiral of hunger and forced migration, it would be a grave error to dismiss those calling for a negotiated peace.
urges those not directly involved in the war to help the combatants envisage the terms of a negotiated peace.
Jede neue Enthüllung über physischen Missbrauch, Misshandlungen und sexuelle Erniedrigungen irakischer Häftlinge durch amerikanische und britische Soldaten schockiert die internationale Öffentlichkeit. Regierungsvertreter kämpfen verzweifelt um Schadensbegrenzung. Der amerikanische Verteidigungsminister Donald Rumsfeld warnt, dass es noch mehr dokumentarische Beweise für Verfehlungen im Gefängnis Abu Ghoreib gibt, offenbar in der vorauseilenden Hoffnung, die Schandtaten dort zu stoppen.
Als ehemaliger Vernehmungsbeamter des amerikanischen Militärgeheimdienstes bin ich davon überzeugt, dass die Bilder aus Abu Ghoreib nur der Anfang sind. Die schamlose Gewalt ist ein allzu klares Symptom für Systemversagen.
Aber welches System versagte? War es ein Versagen in der Disziplin und Ausbildung - das Ergebnis der Entsendung unerfahrener und weltfremder Reservisten in eine Umgebung mit schlechten Bedingungen, der abrupten Verlängerung ihres Einsatzes und der Konfrontation mit einem wachsenden Zustrom von gefangenen Aufständischen ohne ausreichende Personalausstattung? Oder waren diese Misshandlungen nur die Folge vieler Befehle von Vorgesetzten, die Gefangenen für die Vernehmungen „gefügig" zu machen?
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