WASHINGTON, DC – Griechenland steht einmal mehr an einem Wendepunkt. Angesichts stark beanspruchter Kassenbestände dürfte es kaum in der Lage sein, die in den kommenden Monaten anfallenden Schuldenraten zu bezahlen. Daher hat nun eine neuerliche Runde kontroverser, lang anhaltender Verhandlungen begonnen, die durchaus eine weitere kurzfristige Lösung hervorbringen könnte. Allerdings haben die Verhandlungsführer noch eine andere Option, als das Problem in die Zukunft zu verschieben. Tatsächlich wäre das der falsche Ansatz.
Wenn ein Land in ernsten Zahlungsschwierigkeiten steckt, stehen ihm fünf grundlegende Maßnahmen zur Verfügung. Es kann erstens auf die Geldreserven und das Vermögen, die es in besseren Zeiten aufgebaut hat, zurückgreifen. Zweitens kann es externe Kredite aufnehmen, um kurzfristig fällige Zahlungen leisten zu können. Drittens kann es zeitgleich oder mit Verzögerung im Inland Austeritätsmaßnahmen (wie Steuererhöhungen oder Ausgabesenkungen) umsetzen, die Mittel zur Schuldentilgung freimachen.
Viertens kann ein Land, das knapp bei Kasse ist, auch Strategien umsetzen, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und so steigende Einkünfte herbeiführen, die für einen Teil der Zahlungen genutzt werden können. Und wenn nichts davon funktioniert, hat es noch eine fünfte Option: Es kann den Marktkräften gestatten, den Großteil der Anpassungen zu bewirken – entweder durch sehr große Preisbewegungen (unter anderen beim Wechselkurs) oder durch einen erzwungenen Zahlungsausfall.
We hope you're enjoying Project Syndicate.
To continue reading, subscribe now.
Subscribe
Get unlimited access to PS premium content, including in-depth commentaries, book reviews, exclusive interviews, On Point, the Big Picture, the PS Archive, and our annual year-ahead magazine.
Already have an account or want to create one to read two commentaries for free?
Log in
WASHINGTON, DC – Griechenland steht einmal mehr an einem Wendepunkt. Angesichts stark beanspruchter Kassenbestände dürfte es kaum in der Lage sein, die in den kommenden Monaten anfallenden Schuldenraten zu bezahlen. Daher hat nun eine neuerliche Runde kontroverser, lang anhaltender Verhandlungen begonnen, die durchaus eine weitere kurzfristige Lösung hervorbringen könnte. Allerdings haben die Verhandlungsführer noch eine andere Option, als das Problem in die Zukunft zu verschieben. Tatsächlich wäre das der falsche Ansatz.
Wenn ein Land in ernsten Zahlungsschwierigkeiten steckt, stehen ihm fünf grundlegende Maßnahmen zur Verfügung. Es kann erstens auf die Geldreserven und das Vermögen, die es in besseren Zeiten aufgebaut hat, zurückgreifen. Zweitens kann es externe Kredite aufnehmen, um kurzfristig fällige Zahlungen leisten zu können. Drittens kann es zeitgleich oder mit Verzögerung im Inland Austeritätsmaßnahmen (wie Steuererhöhungen oder Ausgabesenkungen) umsetzen, die Mittel zur Schuldentilgung freimachen.
Viertens kann ein Land, das knapp bei Kasse ist, auch Strategien umsetzen, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und so steigende Einkünfte herbeiführen, die für einen Teil der Zahlungen genutzt werden können. Und wenn nichts davon funktioniert, hat es noch eine fünfte Option: Es kann den Marktkräften gestatten, den Großteil der Anpassungen zu bewirken – entweder durch sehr große Preisbewegungen (unter anderen beim Wechselkurs) oder durch einen erzwungenen Zahlungsausfall.
We hope you're enjoying Project Syndicate.
To continue reading, subscribe now.
Subscribe
Get unlimited access to PS premium content, including in-depth commentaries, book reviews, exclusive interviews, On Point, the Big Picture, the PS Archive, and our annual year-ahead magazine.
Already have an account or want to create one to read two commentaries for free? Log in