b6595e0446f86f380e419028_px2228c.jpg Pedro Molina

Die Monopolisten der Schultafel

CHICAGO – Ebenso wie viele andere westliche Staatsführer hat US-Präsident Barack Obama während seiner Wahlkampagne als eines seiner größten Wahlversprechen angekündigt, das Bildungssystem zu verbessern. Aber andere innenpolitische Themen – die Gesundheitsreform, Haushaltsprobleme und hohe Arbeitslosigkeit – waren verständlicherweise vorrangig. Und die Vereinigten Staaten stehen damit nicht allein: Auch in Großbritannien und Kontinentaleuropa haben Bildungsreformen einen hohen Stellenwert.

Die Verbesserung der Bildungssituation ist eine der Maßnahmen, durch die Regierungen die Wirtschaft am nachhaltigsten positiv beeinflussen können. Ein gut funktionierendes Bildungssystem ist die beste Methode, um Menschen mit dem Wissen und den Fähigkeiten auszustatten, die sie zur Einkommenssteigerung und zum Konkurrenzkampf in einer globalisierten Wirtschaft benötigen. Der Schlüssel zu einem solchen System liegt darin, die Rolle zu betonen, die stärkerer Wettbewerb für eine bessere Ausbildung spielen kann.

Dies bedeutet natürlich, die Stellung der Lehrergewerkschaften zu berücksichtigen – ein Thema, das bei der politischen Linken und Rechten sehr unterschiedliche Reaktionen hervorruft. Auf der linken Seite sorgen sich viele, dass Präsident Obama, Großbritanniens Premierminister David Cameron, Schwedens Premierminister Fredrik Reinfeldt und andere bereits jetzt einen zu großen Schwerpunkt auf Verantwortlichkeit legen: Sie sehen Reformen, die Lehrer als Teil des Problems betrachten, mit Skepsis. Auf der rechten Seite scheint es oft umgekehrt zu sein: sobald Lehrer gegen Maßnahmen – wie z.B. Gutscheine – sind, müssen diese Maßnahmen gut sein.

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