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Schwedens russisches Problem

STOCKHOLM – Im Vorfeld der im September stattfindenden Reichstagswahlen werden die schwedischen Wähler gewarnt, dass sie nun zur Zielscheibe russischer Einmischung in den demokratischen Prozess werden. Laut Angaben der schwedischen Zivilschutzbehörde MSB, die an der Spitze der Bestrebungen des Landes zur Bekämpfung einflussnehmender Operationen aus dem Ausland steht, ist eine derartige Einmischung sehr wahrscheinlich und die Bürger sind hinsichtlich Desinformation und Fake News zur Wachsamkeit aufgerufen.  

Es gibt allerdings ein Problem: es wird nicht einfach, russische „Lügen” und die verfahrene politische Realität in Schweden auseinanderzuhalten.

In den letzten Monaten haben russische Trolle die Schweden ins Visier genommen und durchaus glaubhafte Geschichten sowie politisch aufgeladenen Klatsch über soziale Unruhen und moralischen Verfall verbreitet. In einem Fall überschwemmten russische Agenten angeblich die sozialen Medien mit Nachrichten, die dazu bestimmt waren, die schwedische Einwanderungsdebatte zu beeinflussen. Die MSB sagte, Russlands Ziel sei es, innerstaatliche Konflikte in Schweden zu schüren und die Aufmerksamkeit von russischen Aktivitäten in anderen Teilen Europas abzulenken.  

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