Miami hospital disinfectant wipe Joe Raedle/Getty Images

Bekämpfung eines Killerpilzes

SINGAPUR – Warnungen vor dem Aufkommen sogenannter „multiresistenter Erreger“ – krankheitsverursachender Mikroben, die auf viele (oder alle) Antibiotika nicht ansprechen – sind in den letzten Jahren immer häufiger zu vernehmen. Was viele Menschen dabei nicht zu realisieren scheinen, ist, dass diese multi-resistenten Erreger bereits hier sind – und dass sie schon jetzt Menschen töten. Ein Musterbeispiel dafür ist Candida auris, eine multiresistente Pilzinfektion, die eine zunehmend ernste globale Gesundheitsbedrohung darstellt.

C.auris wurde erstmals 2009 in Japan im Ohr eines Patienten festgestellt, der sich über eine Infektion beklagte (auris ist das lateinische Wort für Ohr.) Seit damals wurde C. auris als Ursache von Wundinfektionen, Blutvergiftungen, Ohr- und Atemwegsinfektionen in Ländern auf vier Kontinenten dokumentiert, darunter in Indien, Kuwait, Pakistan, Südafrika, Südkorea und mehreren südamerikanischen Ländern.

In den USA haben sich laut Berichten der Centers for Disease Control and Prevention zwischen Mai 2013 und August 2016 13 Menschen mit dem Pilz infiziert; vier davon sind gestorben. Auch wenn unklar ist, ob diese Todesfälle durch die Infektion mit C. auris oder eine Grunderkrankung bedingt waren, ist die Notwendigkeit unbestreitbar, die Geißel C. auris – die zum Tode von bis zu 70% der infizierten Personen geführt hat – zu bekämpfen.

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