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Ausbildung für gefährdete Staaten

WASHINGTON, DC – Ende des Monats wird die Stiftung von Bill und Melinda Gates ihren jährlichen Goalkeeper-Bericht veröffentlichen. Darin werden die Fortschritte in Hinsicht auf die Ziele nachhaltiger Entwicklung der Vereinten Nationen bewertet. Erwartet wird auch eine Prognose, dass im Jahr 2050 fast 90% der weltweiten Armut in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara konzentriert sein wird. In nur zehn Ländern werden dann vermutlich zwei Drittel der ärmsten Menschen der Welt leben.

Wenn wir Krisenländer der menschlichen Entwicklung ermitteln können – die wir „erheblich vom Weg abgekommene Staaten” (SOTCs, severely off-track countries) nennen – sollte uns dies auch dabei helfen, deren Probleme zu lösen. Leider neigen einige Hilfsorganisationen dazu, solche gefährdeten Staaten zu meiden – aus Angst, dort ihre Ressourcen zu verschwenden. Momentan geht weniger als ein Viertel der ortsgebundenen Hilfszahlungen der OECD-Staaten an SOTCs.

Aber die Idee, Schwäche bedeute zwingend auch Scheitern, ist unangemessen. Mit der richtigen Planung ist es möglich, Projekte umzusetzen, die sogar an den gefährlichsten Orten das Leben der Menschen verbessert. Und das Beste ist, dass wir wissen, wo wir anfangen müssen: bei Investitionen in Humankapital und besonders in die Ausbildung.

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