retirees play cards Sean Gallup/Getty Images

Riskante Pensionsgeschäfte

CAMBRIDGE – Die Herausforderungen durch eine alternde Bevölkerung sind vielfältig, und sie sind weder neu noch einzigartig. Schon seit einiger Zeit schrumpfen die Bevölkerungen Italiens und Japans, und in den Vereinigten Staaten sind die großen, unfinanzierten Pensionsschulden auf der Ebene vieler Bundesstaaten ein chronisches Problem.

Zwar wurden die Kreditkosten der Regierungen in den meisten Industriestaaten durch die niedrigen Zinsen gering gehalten, aber für die Verwaltung der Pensionsfonds sind sie ein erhebliches Problem. Real (inflationsbereinigt) betrachtet sind die Erträge japanischer, deutscher und anderer europäischer Staatsanleihen bereits seit einiger Zeit negativ. Da die Federal Reserve beginnt, ihre Stimuluspolitik nach der Krise zurückzufahren, sind die Kurzfristzinsen auf US-Staatsanleihen zwar gestiegen (und könnten nach der aktuellen Pause der Fed weiter steigen), aber die US-Langfristzinsen bleiben historisch betrachtet weiterhin niedrig.

Auch die zwei Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg waren in den USA und anderswo durch niedrige Realerträge auf Staatsanleihen geprägt. Im Gegensatz zu heute war die Bevölkerung damals aber erheblich jünger und wachstumsstärker. Darüber hinaus war die Verschuldung der Haushalte verglichen mit modernen Standards trivial. Und die Solvenz von Pensionsplänen war noch kein Thema.

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