coyle31_eff J MitchellGetty Images_adam smith Jeff J Mitchell/Getty Images

Adam Smith zum 300.

CAMBRIDGE – In diesem Jahr jährt sich zum 300. Mal der Geburtstag von Adam Smith, dem Gründervater der modernen Wirtschaftswissenschaften. Dies geschieht zu einer Zeit, in der die Weltwirtschaft vor mehreren beängstigenden Herausforderungen steht. Die Inflationsraten sind so hoch wie seit den späten 1970er-Jahren nicht mehr. Das Produktivitätswachstum im Westen bleibt schleppend oder stagniert. Die Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen stehen am Rande einer Schuldenkrise. Die Handelsspannungen nehmen zu. Und die Marktkonzentration in den OECD-Ländern hat zugenommen.

Vor diesem Hintergrund ist Smiths dreihundertster Geburtstag eine Gelegenheit, über seine unschätzbaren Einsichten in die Dynamik des Wirtschaftswachstums nachzudenken und zu überlegen, ob sie uns helfen können, die gegenwärtige Situation zu verstehen.

Im Zentrum von Smiths Theorie des Wirtschaftswachstums, die er im ersten Kapitel seines bahnbrechenden Werks Der Wohlstand der Nationen (The Wealth of Nations) darlegt, steht die Spezialisierung, die durch die Arbeitsteilung ermöglicht wird. Durch die Aufteilung der Produktion in kleinere Aufgaben – ein Prozess, der durch Smiths berühmtes Beispiel der Stecknadelfabrik veranschaulicht wird – ermöglichte die Industrialisierung enorme Produktivitätssteigerungen.

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