rsmith1_YASUYOSHI CHIBAAFP via Getty Images_ukraine war deterrence YASUYOSHI CHIBA/AFP via Getty Images

Wiederherstellung der Abschreckung

BRÜSSEL: Es wird beim Treffen der NATO-Oberbefehlshaber in Brüssel zur Diskussion des Krieges in der Ukraine wird es noch ein weiteres Thema geben, das die Teilnehmer gedanklich beschäftigen wird: das strategische Konzept des Bündnisses, das in Kürze veröffentlicht werden soll und die Prioritäten der NATO für die kommenden Jahre bestimmen wird. Und hier hat das Verhalten Russlands gezeigt, dass eine Wiederherstellung der Abschreckung eine zentrale Rolle spielen muss.

Als Russland begann, Ende letzten Jahres Truppen an der Grenze zur Ukraine zusammenzuziehen, beschritt es damit einen Pfad der Aggression nicht nur gegenüber der Ukraine, sondern gegenüber den Ländern, die es als den „kollektiven Westen“ bezeichnet, insbesondere der Europäischen Union und der NATO. Russland wollte die Ukraine und den Westen von einer Ausweitung ihrer Zusammenarbeit abschrecken, während der Westen Russland vor einer Aggression abschrecken wollte. Die sich anschließende Invasion rührt aus einem massiven Versagen der Abschreckung her.

Die Ukrainer haben eine beeindruckende Verteidigungsleistung gezeigt, und die EU, die NATO und andere westliche Partner und Verbündete haben ihre Wirtschafts- und Finanzsanktionen und ihre Hilfsleistungen kontinuierlich ausgeweitet. Doch befinden wir uns in einem gefährlichen Kreislauf der Eskalation. Die Lage verlangt eine glaubwürdige Abschreckung, die weit über den traditionellen „nuklearen Schutzschirm“ hinausreicht.

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