Martin Feldstein was Professor of Economics at Harvard University and President Emeritus of the National Bureau of Economic Research. He chaired President Ronald Reagan’s Council of Economic Advisers from 1982 to 1984. In 2006, he was appointed to President Bush's Foreign Intelligence Advisory Board, and, in 2009, was appointed to President Obama's Economic Recovery Advisory Board. He was also on the board of directors of the Council on Foreign Relations, the Trilateral Commission, and the Group of 30, a non-profit, international body that seeks greater understanding of global economic issues.
CAMBRIDGE – Der US-Kongress steht kurz vor der Verabschiedung einer großen Steuerreform. Die wichtigste Maßnahme sieht die Senkung des Körperschaftsteuersatzes von 35% auf 20% vor – vom höchsten Niveau unter den OECD-Ländern auf eines der niedrigsten – und ermöglicht es US-Unternehmen, die Gewinne ausländischer Tochtergesellschaften zurückzuführen, ohne zusätzlich US-Steuern entrichten zu müssen. Gegner des Gesetzes verweisen auf das wachsende Haushaltsdefizit, das die Staatsschulden in den nächsten zehn Jahren um 1,5 Billionen Dollar in die Höhe treiben würde.
Ich habe eine Abneigung gegen Haushaltsdefizite und warne schon seit langem vor ihren gefährlichen Folgen. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass die wirtschaftlichen Vorteile aus den Änderungen der Besteuerung von Unternehmen gegenüber den nachteiligen Auswirkungen der höheren Verschuldung überwiegen werden.
Der US-Unternehmenssektor wird durch den niedrigeren Steuersatz Kapital anziehen. Amerikanische Firmen werden mehr in den USA investieren, da die Steuersätze im Ausland nicht mehr attraktiver sein werden, und sie werden Gewinne zurückführen, die ihre ausländischen Tochtergesellschaften erwirtschaftet haben, anstatt sie dort zu belassen. Sie werden auch einen Teil der in der Vergangenheit im Ausland erzielten und dort belassenen Gewinne repatriieren, die sich Schätzungen des US-Finanzministeriums zufolge auf 2,5 Billionen Dollar belaufen. Ausländische Unternehmen werden ihre Investitionen in den USA ausweiten – oder sogar ihren Sitz in die USA verlegen –, um vom geringeren Steuersatz zu profitieren. Und innerhalb der Vereinigten Staaten wird Kapital aus der Landwirtschaft und dem Wohnungswesen zugunsten höherer Produktivität in den Unternehmenssektor fließen.
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