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Das Riesenproblem mit den Internetriesen

CAMBRIDGE – Sind die Tech-Giganten Amazon, Apple, Facebook, Google und Microsoft für Regulierungsbehörden und Politiker zu groß, zu reich und zu mächtig geworden, um sie an die Kandare zu nehmen? Die internationale Investorengemeinde scheint das zu glauben, zumindest wenn die in schwindelnde Höhen kletternden Unternehmensbewertungen ein Indiz dafür sein sollen. Für die Tech-Oligarchen sind das vielleicht gute Nachrichten, aber es ist alles andere als klar, ob es auch gut für die Wirtschaft ist.

Fairerweise ist anzumerken, dass der Tech-Sektor in den letzten Jahrzehnten der ganze wirtschaftliche Stolz der Vereinigten Staaten war -  eine offenbar unendlich sprudelnde Quelle der Innovation. Die Geschwindigkeit und Leistung der Suchmaschine Google ist atemberaubend und versetzt uns in die Lage, außergewöhnliches Wissen stets zur Hand zu haben. Die Internet-Telefonie ermöglicht es, zu überaus moderaten Kosten persönlichen Kontakt zu Freunden, Verwandten und Arbeitskollegen auf der ganzen Welt zu pflegen.

Doch trotz all dieser Innovationen bleibt das Tempo des Produktivitätswachstums in der Gesamtwirtschaft schwach. Zahlreiche Ökonomen beschreiben die gegenwärtige Situation als einen „zweiten Solow-Moment” und beziehen sich dabei auf den legendären MIT-Ökonomen Robert Solow, der im Jahr 1987 in berühmten Worten anmerkte: „Das Computerzeitalter findet überall seinen Niederschlag, nur nicht in der Produktivitätsstatistik.“

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