nianwar1_Uladzimir Zuyeu_getty images_prison wire Uladzimir Zuyey/Getty Images

Corona im Gefängnis als Chance für Reformen

KUALA LUMPUR – Wenig Gutes wird aus der Corona-Pandemie hervorgehen, die inzwischen weltweit mehr als 2,2 Millionen Todesopfer gefordert hat. Aber ein möglicher Silberstreif am Horizont könnten ernsthafte Gefängnisreformen sein – unter anderem in Malaysia.

Im September 2020 entwickelte sich ein zunächst kleiner Covid-19-Cluster im Polizeipräsidium von Lahad Datu und im Gefängnis in Tawau auf der Insel Borneo rasant zum größten Cluster der zweiten Covid-19-Welle in Malaysia und infizierte 1.146 Menschen. Und in der aktuellen dritten Welle haben mindestens 23 der Gefängnisse des Landes eine unverhältnismäßig hohe Rate an Covid-19-Infektionen gemeldet.

Im Dezember 2020 waren 1.160 der 66.791 Gefängnisinsassen in Malaysia infiziert, außerdem 125 Gefängnismitarbeiter und Familienangehörige. In der ersten Woche des Jahres 2021 hatte sich die Gesamtzahl der Fälle in Malaysia verdoppelt, wobei neue Cluster in Gefängnissen mitunter bis zu 20% der täglich neu auftretenden Fälle ausmachen.

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